Mysterium Lagavulin

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  • Frizzymi User Frizzymi Dabei seit: 04.01.2012Beiträge: 185Flaschensammlung:Frizzys Whisky'sBewertungen: 110
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    Hallo Andy,

    ich muss gestehen es geht mir ähnlich wie dir. Bei mir steht der "Lagavulin" auch nicht auf der Lieblingsliste. Habe es auch ein paarmal versucht, aber mir schmeckt er einfach nicht. Vermutlich ändert sich das Geschmacksverhalten aber auch mit der Erfahrung. Je mehr Erfahrung man sammelt mit unterschiedlichen Whiskys, desto extremer muss es vermutlich sein.

    Ich weiß es nicht, aber es ist eigentlich auch egal. Es gibt soviele gute Whiskys in sehr unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, da sind genügend gute Altnativen dabei für uns. Zum Glück sind Geschmäcker individuell, alles Andere wäre auch langweilig. Dann würden wir nämlich alle das gleiche Zeugs trinken und dieses Forum wäre damit überflüssig.

    Gruß
    Micha

    Whisk(e)y genießen ist eine [schöne] Lebensaufgabe!
  • Seppo User Seppo Dabei seit: 25.11.2011Beiträge: 79Flaschensammlung:Seppos SammlungBewertungen: 43
    , letzte Änderung 9. Januar 2012 um 13:17
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    "J_M" schrieb:
    Der erste Whisky, den ich probiert habe, war der Glenfiddich 12. Nach einem cl ca. habe ich mich an die DE von Lagavulin und danach an Ardbeg rangewagt. Beide haben scheußlichst geschmeckt und ich war entrüstet. Nach einem Jahr nun ist der Lagavulin 16 zusammen mit einigen Taliskern mein absoluter Lieblingsmalt. Whisky ist nichts, was man überhasten sollte; weder beim Trinken, noch mit dem Urteil.



    Dem kann ich mir nur anschließen! Habe mich vor einigen Jahren nur mit Bourbon befasst und seit nem 3/4 Jahr langsam mit Scotch. Es fing mit einem Glenfiddich Probierpaket an, was mir zu dem Moment ganz gut schmeckte (12,15,18 ) welche ich mittlerweile aber nicht mehr gerne mag. Ich fragte darauf einen Bekannten von welchem ich wusste dass er Scotchliebhaber ist. Dieser brachte mir den Lagavulin 16 mit. Er war großzügig, verlieh eine komplette Flasche an mich mit den Worten "kannst dir ruhig 4-5 große Schlücke gönnen, aber Vorsicht, er ist sehr rauchig"
    Voller Motivation öffnete ich abends die Flasche, ich roch daran und schon standen mir die Nackenhaare zu Berge. Ich probierte und dachte nur kurz "der schmeckt mir nicht". Trotzdem hab ich mir was abgefüllt und mich immer wieder in 3-4 Wochenabständen herangetraut. Da ich zwischendurch immer mehr nichtrauchige Single Malts probierte schmeckte er mir plötzlich immer besser und ich konnte auch mehr Aromen herausschmecken. Da hatte der Herr Lüning schon recht, dass man vll vorher so ca. 10 Single Malts probiert haben sollte. :wink:
    Lagavulin ist jedoch immer noch nicht mein Favourite. Aber den Talisker 10 Jahre hab ich zu Lieben gelernt was vor einigen Monaten wohl auch noch nicht der Fall war. Mal sehen was die Zeit noch so mit sich bringt.

    Ich muss verrückt sein. Oder war es der Whisky?' F.Scott Fitzgerald
  • airRick User airRick Dabei seit: 26.11.2011Beiträge: 98Bewertungen: 0
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    "Frizzymi" schrieb:
    ... Je mehr Erfahrung man sammelt mit unterschiedlichen Whiskys, desto extremer muss es vermutlich sein....




    Da muss ich Dir entschieden widersprechen. Ich glaube oft ist es genau umgekehrt.
    Je mehr Erfahrung man sammelt, desto differenzierter wird i.d.R die Wahrnehmung. Gerade deshalb muss es nicht extremer (a la Supernova, Octomor etc.), sondern eher "komplexer" oder "feiner" werden. Am Anfang der Entdeckungsreise hingegen suchen viele zunächst einmal nach Extremen, was auch verständlich ist. Man kann einen Whisky nur richtig einordnen, wenn man ein breites Spektrum an Aromen kennt.

    Das ist jedenfalls meine Meinung dazu. :biggrin:

    Beste Grüße
    Eric

    theo22 gefällt das
  • Naseweis User Dabei seit: 16.12.2009Beiträge: 49Bewertungen: 0
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    wenn dir der lagavulin so gar nicht schmeckt, dann probier doch mal einen raucher mit bourbon cask reifung (ardbeg, talisker, laphroaig) icu hab die erfahrung gemacht bei meinen freunden, dass die bei denen besser ankommen, weil der rauch mehr überdeckt wird von den würzigen aromen des fasses, als bei den eher dezenten sherry noten

  • Diedler User Diedler Dabei seit: 14.12.2010Beiträge: 2,430Bewertungen: 0
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    "airRick" schrieb:
    "Frizzymi" schrieb:
    ... Je mehr Erfahrung man sammelt mit unterschiedlichen Whiskys, desto extremer muss es vermutlich sein....




    Da muss ich Dir entschieden widersprechen. Ich glaube oft ist es genau umgekehrt.
    Je mehr Erfahrung man sammelt, desto differenzierter wird i.d.R die Wahrnehmung. Gerade deshalb muss es nicht extremer (a la Supernova, Octomor etc.), sondern eher "komplexer" oder "feiner" werden. Am Anfang der Entdeckungsreise hingegen suchen viele zunächst einmal nach Extremen, was auch verständlich ist. Man kann einen Whisky nur richtig einordnen, wenn man ein breites Spektrum an Aromen kennt.

    Das ist jedenfalls meine Meinung dazu. :biggrin:

    Beste Grüße
    Eric


    Das unterschreibe ich so.

    Tod allen Fanatikern ! (Hassan i Sabbah, um 1100)
  • infinit User Dabei seit: 28.12.2011Beiträge: 357Bewertungen: 0
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    ... Je mehr Erfahrung man sammelt mit unterschiedlichen Whiskys, desto extremer muss es vermutlich sein....

    nein, aber auch nicht zwingend das gegenteil, es hängt speziell beim whisky mit seiner riesen bandbreite von persönlichen vorlieben und entwicklungen ab (man isst ja auch nicht über jahrzehnte immer das gleiche).

    persönlich habe ich in den ersten jahren sehr süss milde und sehr heftig torf rauchige am liebsten gehabt, jetzt schätze ich auch zarte Lowlander und trockenere mit bitteren fast Martini artigen aromen, aber obwohl sich mein geschmack start verfeinert hat ist das interesse an extremen nicht verschwunden, es sind halt jetzt die nuancen bei den klassikern auch da.

    ich hab´ komischerweise in letzter zeit von 3 leuten gehört (die mehr als 10 respektive 20 jahren sinlgle malts sammelnd geniessen), sie finden generell sherry fass lagerungen nicht mehr so schmackhaft (von diversen finishings ganz zu schweigen). eben nur mehr klassiche amerikanische eichenfass gelagerte whiskies kaufen, da gibt´s ja auch genug variationsmöglichkeiten im aroma.

    ungeöffnete flaschen ist wie CD kaufen ohne anhören. Kuss80 beschreibt unerfahrene (hinein und runter damit ´mann ist der stark/scharf...´)
  • J_M User J_M Dabei seit: 16.10.2010Beiträge: 325Flaschensammlung:J_Ms SammlungBewertungen: 1
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    "Seppo" schrieb:
    Lagavulin ist jedoch immer noch nicht mein Favourite. Aber den Talisker 10 Jahre hab ich zu Lieben gelernt was vor einigen Monaten wohl auch noch nicht der Fall war. Mal sehen was die Zeit noch so mit sich bringt.


    Ist bei mir im Allgemeinen auch so. Springbank 10 hat mir beim ersten Mal richtig schlecht geschmeckt. Ich probiere ihn so ca. ein mal alle zwei Wochen seit ein paar Monaten und nun schmeckt er mir ganz gut. Beim Talisker 10 allerdings war es Liebe auf den ersten Schluck, obwohl er einer meiner ersten Whiskies war. Trotzdem immernoch einer meiner liebsten.

  • Tastillo User Tastillo Dabei seit: 31.03.2012Beiträge: 152Flaschensammlung:MyVitrineBewertungen: 39
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    Thema Lagavulin: Ja, der Laga DE ist und bleibt mein absoulter Lieblingswhisky, auch noch nach 4 Jahren. Übrigens war das mein Einstiegsmalt.
    OFFTOPIC: Wieviele Chancen braucht ein neuer Whisky?
    Meine 4 Erstbeurteilungsnoten sind: sehr gut, gut, geht, geht gar nicht. Fällt etwas in die letzte Kategorie, dann brauche ich auch nicht ein zweites Mal probieren. Das habe ich für mich selbst in mehreren Versuchen herausgefunden. "Schöntrinken" funktioniert (auch hier) nicht. :wink:
    Um den Bogen zum Laga 16 zu schlagen: den hatte ich kurz nach dem Laga DE und damals unerfahren als "geht" eingestuft. Mittlerweile muss ich den dringend mal wieder probieren, weil das ein vorschnelles Urteil war. Eine zweite Chance genügt mir dann allerdings auch, um die Nuance zwischen "gut" und "geht gar nicht" zu setzen.

    Es gibt nur ein Gas: Glenvollgas Das Wort zum Tasting: "Prüft aber alles und das Gute behaltet." (Thess 5, 21)
  • justus131074 User justus131074 Dabei seit: 22.06.2011Beiträge: 9Flaschensammlung:Schottische SchätzeBewertungen: 27
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    Hallo Genießer,
    wie man weiß, wird ja die Suppe die nach dem ersten Brand übrig bleibt, gerne als Viehfutter verwendet. Wenn man sich die massiv birnenförmigen Brennblasen mit sehr kurzem Hals der Lagavulin-Brennerei anschaut, wird einem klar, dass in der Maische nicht mehr viel zurückbleiben wird, erstrecht nicht wenn der Brennmeister seinem Namen alle Ehre macht, und das Feuer unter dem Kessel gut schürt.
    Ich denke wenn man seine Viecher ausschließlich mit dem Überbleibsel von Lagavulin füttern würde, könnte der Hungertod trotz vollem Magen bald eintreten.:biggrin:
    Also, mir schmeckt der Lagavulin sehr gut, ich kann aber auch sehr gut verstehen, dass genau diese Intensität vielen Genießern ein wenig zu viel des Guten sein kann, da wird ein mehrmaliges probieren nicht viel dran ändern.
    Prost

    Riechst du noch, oder trinkst du schon?
  • Whisky-in-Wiesbaden User Whisky-in-Wiesbaden Dabei seit: 20.08.2011Beiträge: 913Flaschensammlung:Whisky-in-Wiesbaden - ein Teil meiner BottlesBewertungen: 39
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    "DeJa" schrieb:
    Meine Meinung zum Thema rauchige Whiskies:
    Die beim ersten Kontakt so dominierenden Rauchnoten werden beim wiederholten „Genuss“ immer mehr von den Geschmacksrezeptoren ignoriert. Irgendwann sagen sich die mal „ja ja, kennen wir schon – mach mal nicht ständig so auf dicke Hose“. So einen ähnlichen Effekt kennt man beispielsweise auch vom Parfüm – irgendwann riecht man selbst davon kaum noch etwas (um man nebelt sich noch mehr damit ein), Fremde aber eben sehr wohl. Oder auch Raucher, die für Nichtraucher nach Rauch riechen, selbst dies aber nicht mehr so wahrnehmen.
    Ab dann bist du geschmacklich nicht mehr vom Rauch abgelenkt und schmeckst dann eigentlich erst die restlichen Aromen vom Whisky. Eine Rauchnote bleibt bei so stark rauchigen Malts zwar immer erhalten, aber meist eben nur noch relativ schwach. Und genau diese Mischung macht dann den enormen Reiz dieser Malts aus.

    sehr gut erklärt an schönen Beispielen :exclaim:
    Lagavulin ist nach Ardbeg mein Favorit. Aber trotz einer gewissen Gewöhnung an einen Whisky glaube ich nicht,
    daß der Laga 16yo dem Themenersteller später besser schmeckt als ein ausgeleckter Achenbecher -
    außer er hat ihn vorher mit Lagavulin DE gespült :mrgreen:
    "Liebe auf den ersten Schluck" fand bei allen Whiskygenießern zum Glück andersartig statt, sonst würde ja auch jeder Laga kaufen.
    Nicht auszudenken....
    Aber ich habe schon Freunde vom Lagavulin überzeugen können, die vorher ebenfalls nicht begeistert waren. Einfach ein schönes Line-up mit 5 Drams und zum Schluß der Laga DE - dann schwärmten bisher einige doch auf einmal. Wenn das auch nicht klappt, gibt es ja noch das Krokodil..... ich schweife ab!
    Slainte!

    Slàinte mhath! Gruß Tom --- Sampleliste Whisky-in-Wiesbaden --- geh´ niemals im Streit zu Bett und trinke vorher einen Dram
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