Mysterium Lagavulin

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  • Torsten_K2 User Dabei seit: 06.03.2008Beiträge: 1,503Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 4. Oktober 2012 um 17:31
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    Horst_S schrieb:

    Wozu ich aber entschieden widersprechen muss sind die oben zitierten 3rd Fillfässer beim Lagavulin. Wenn er nur aus 99,5% 3rd Fill Ex-Bourbonfässern und 0,5% Refill-Exsherryfässern stammte, dann würde er nicht so schmecken, wie er jetzt schmeckt. Würde einfach nicht klappen.


    Und da möchte ich nun mein Veto einlegen, denn wie bereits oben erwähnt habe nicht nur ich aus einem Longrow, Rosebank und dem Glenfiddich 15 Solera Sherry herausgeschmeckt, obwohl nachweislich bzw. vorgeblich keiner da war. Der Geschmack gaukelt uns manchmal Dinge vor, die nicht da sind.

    Ich will ja gar nicht bestreiten, daß die den entsprechenden Sherry- oder Wein-Eindruck vermittelnden Moleküle vorhanden sind, aber ich stelle in Frage, daß Sie und ich die richtigen Schlüsse aus unserem Geschmackserlebnis ziehen.

  • Torsten_K2 User Dabei seit: 06.03.2008Beiträge: 1,503Bewertungen: 0
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    Zunächst danke, gloin,

    daß Du mir Sachlichkeit attestiert.

    Was das Bewerben von Sherryfässern durch Diageo betrifft:

    Der Sherryeindruck muß ja nicht unbedingt von Sherryfässern stammen, neben einer Kombination aus fruchtigem Destillat und frischen Bourbonfässern (so muß es wohl bei den drei von mir oben zitierten Malts gewesen sein), kommen selbstverständlich auch Portwein-, Madeira-, Rot- und Weißweinfässer in Frage. Die verwursten heutzutage alles, was sie (preiswert) bekommen können. Warum auch nicht?

    Wenn Du in einer Cuvée aus tausenden Fässern nun alles zusammengießt, mag sich da einiges mischen und insgesamt den weinigen Charakter einer Sherryfaßlagerung ergeben, weil unser Hirn diese weinige Erfahrung halt unter "Sherry" abgespeichert hat.

    Sollte man als Hersteller nun die Sherryfaßreifung bewerben, so legt man sich auf diese fest und blendet quasi alle fortifizierten und sonstigen Weine aus oder man müsse wiederum eigene Etiketten für diese Art der Lagerung drucken. Daher lieber offen in alle Richtungen bleiben, gar nichts angeben und darauf hoffen, daß sich der Geschmack beim Kunden durchsetzt und er den Malt als weinig oder sherrytönig assoziiert. Und vielleicht hilft ihm dabei ja noch so manch findiger Händler, der ganz genau weiß, daß sich so ein Sherryfaß oder eine Torf signalisierende Pagode bei bestimmter Klientel ebenso verkaufsfördernd auswirkt wie die "schöne, dunkle" Farbe des Malts.

    Hilft uns jetzt im Falle des Lagavulin 16 allerdings nicht wirklich weiter...

    Ich habe dem Lagavulin 16 übrigens ebenfalls immer Sherry- (oder sonstigen Wein-) Einfluß attestiert. Da ich mich diesbezüglich (siehe oben) aber auch schon geirrt habe, neige ich dazu, jemandem wie Jefford eher zu glauben als meinem persönlichen Geschmacksempfinden oder den eventuell auf veralteten Daten basierenden Bekundungen von Händlern.

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 21.05.2012Beiträge: 0Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 4. Oktober 2012 um 13:52
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    "Torsten_K2" schrieb:
    Wobei sich Horst_S ja nun auf die Distiller's Edition bezieht, für die der Sherryfaßanteil respektive ein entsprechendes Finishing unzweifelhaft feststeht und in diesem Thread von niemandem in Frage gestellt wird.

    Auch sollte jedem klar sein, daß die Lünings ihr Geschäft - wie andere in dieser Community schreibende Händler auch - mit deutlich mehr Hingabe pflegen als die meisten stationären Händler mit angeschlossenem Internetshop, für die vor allem Wein das große Geschäft bedeutet und die teils mehr als eine professionelle Distanz zum Produkt pflegen. Soll heißen: nicht jeder ist so gut informiert.

    Doch die eigentliche Diskussion dreht sich um den heute abgefüllten 16er, hier bleibt uns Horst eine eindeutige Antwort schuldig.

    Und da stellt sich für mich die Frage, ob heute noch das selbe Prinzip gilt wie anno dazumal. Die DE wird ja nun schon seit 1998 lanciert. Bleiben da noch viele Sherryfässer für die Unmengen 16jährigen übrig?


    Lesen: Horst bezieht sich eben NICHT auf die DE, sondern schreibt, dass bereits vor der DE-Abfüllung Sherryfässer da waren.

    Zitat von Horsts Beitrag:

    "Yep, genau das habe ich gemacht. Und zwar noch bevor der Distiller's Edition rausgekommen ist. Und da habe ich tatsächlich Ex-Sherryfässer bei Lagavulin liegen gesehen. Zwar nicht wirklich viele, aber sichtbar viele."

    Ist ja eigentlich eindeutig. Bezüglich Sachlichkeit verweise ich darauf, wer mit Worten wie Spaßvogel etc. angefangen hat, das hat sich dann halt hochgeschaukelt, ich bin jetzt wieder friedlich und entschuldige mich für etwaige Unhöflichkeiten - Sorry! - soll ja trotzdem nett bleiben hier.

    Inhaltlich bin ich immer noch der Meinung, dass ein Sherry-Anteil - woher auch immer, Finish, Teil der Abfüllung komplett etc. - drin ist. Das Alter MUSS auch nicht draufgeschrieben werden, wer es jedoch macht muss die Wahrheit schreiben. So sehe ich das mit dem Sherryfass eben auch.

    Schöne Restwoche

    Jochen

    "The barrel is a greater invention than the wheel because you can't mature whisky in a wheel." - Jim McEwan Meine Sample-Liste: http://www.whisky.de/nc/tfg/forum/forum/mm_forum_pi1/beitraege//whiskey_rum_cognac_gin_jocmuellers_samples.html Aktuelle FT:
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  • Torsten_K2 User Dabei seit: 06.03.2008Beiträge: 1,503Bewertungen: 0
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    Horst_S schrieb:

    Das ist logisch, da nach 32 Jahren Reifung (1st + 2nd Fill) so etliche Fässer auch schon beschädigt sind. Und in den Küfereien schmeißt man die dann in der Regel weg.

    Bei Diageo werden diese Fässer nach Aussage des für's Faßmanagement zuständigen Mr. Ford nicht so schnell aussortiert, sondern zunächst einmal "rejuvenated" und "seasoned", also durch erneutes Ausbrennen und ggf. sogar abermaliges Befüllen mit Sherry aufgefrischt, beschädigte Dauben und Deckel werden ausgetauscht, ersetzt, die Fässer teils komplett neu zusammengebunden.

  • Hugin66 User Hugin66 Dabei seit: 04.03.2011Beiträge: 303Bewertungen: 0
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    zum 15er Glenfiddich schreibt Glenfiddich selbst:

    Er wird mindestens 15 Jahre in verschiedenen Fässern dreier Fasstypen gelagert. Dann "verheiratet" der Malt Master zunächst getrennt die Whiskies aus den Ex-Sherry-Fässern, traditionellen Eichenfässern und neuen Eichenfässern, ehe sie im großen Solera-Fass vermählt werden.

    Ältere Whisky sind nicht zwingend besser als jüngere, doch bei älteren Whisky kann man Aromen finden die es bei jüngeren einfach nicht gibt.
  • Torsten_K2 User Dabei seit: 06.03.2008Beiträge: 1,503Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 4. Oktober 2012 um 14:29
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    @jocmueller:

    Bevor Du mir vorwirfst, ich hätte Horst Beitrag nicht aufmerksam gelesen, solltest Du vielleicht die selben Ansprüche an dich stellen und lesen was ich schrieb. Hättest Du es getan, sollte dir klar sein, daß ich Horsts Weisheit als möglicherweise veraltet in Frage stelle, denn was zu seinem Besuch vor 1998 (der Einführung der Distiller's Edition) galt (wann genau eigentlich?), muß danach nicht mehr wahr sein.

    Und vor allem: Was passierte mit den Sherryfässern nach Einführung der DE? Waren noch genügend für den 16er vorhanden? Ab wann die Auswirkungen der Einführung der DE und der Special Releases signifikante Spuren auf den 16er haben, mag natürlich noch eine andere Frage sein.

    Das Alter MUSS auch nicht draufgeschrieben werden, wer es jedoch macht muss die Wahrheit schreiben. So sehe ich das mit dem Sherryfass eben auch.

    Wer behauptet denn, das Alter eines Whiskys müsse auf's Etikett geschrieben werden? Wer schreibt beim Lagavulin, außer der DE und Friends Edition, denn Sherryfaß drauf? Es geht doch eher darum, wie verläßlich oder nach deiner irrigen Auffassung gar rechtsverbindlich eine diesbezügliche Händler-Empfehlung ist.

    Hättest Du nicht mit einem infantilen jingle auf einen sachlich formulierten Beitrag meinerseits geantwortet, hätte ich dich vermutlich nicht als Spaßvogel bezeichnet - eine recht harmlose Bezeichnung, wie mir scheint, welche die deinerseits nachfolgende Häme und Polemik verbunden mit der Verunglimpfung eines Autoren und seines Werks als "Superbuch" wohl kaum rechtfertigt.

    Zu einer sachlich geführten Diskussion, das sei dir noch abschließend ins Stammbuch geschrieben, gehört zudem, daß man auf die Beiträge Anderer eingeht, sie schon aus reiner Höflichkeit würdigt und beantwortet, vor allem direkt gestellte Fragen z.B. ob man ein bestimmtes Buch, über das man abschätzig urteilt, überhaupt gelesen habe, sonst gewinnt man schnell den Eindruck, einer der Diskussionsteilnehmer quake nur wild und unqualifiziert drauflos.

  • Torsten_K2 User Dabei seit: 06.03.2008Beiträge: 1,503Bewertungen: 0
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    @Hugin66:

    Danke, genau so hatte ich die Beschreibung auf der mittlerweile entsorgten Tube des Glenfiddich Solera ebenfalls im Hinterkopf. Sollte sich da mittlerweile etwas geändert haben, das Horst_S zur Aussage gelangt, der Malt habe keinen Sherry?

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 21.05.2012Beiträge: 0Bewertungen: 0
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    Das Buch mag supertoll sein, trägt aber genausoviel zur Auflösung bei wie "Der Patagonische Hase" von Lanzmann oder "5 Freunde" von E. Blyton - Richtig: Nix. Im Zweifel spricht es sogar eher für Sherry. Soviel dazu.

    Fantasie hast Du ja, um auf solche Schlussfolgerungen zu kommen, aber logische Schlüsse ziehen ist wohl eher nicht Deine Stärke. Du behauptest platt ohne Beweis mit Verweis auf sas Buch wo das nicht steht "kein Sherry" und ich trage Indizien zusammen. Mein Sorry von vorhin nehme ich in dem Fall zurück - Schönes Leben und schön weiter Behauptungen ohne Grundlage aufstellen. Du bist im Gegensatz zu mir leider nur ein trauriger Clown.

    "The barrel is a greater invention than the wheel because you can't mature whisky in a wheel." - Jim McEwan Meine Sample-Liste: http://www.whisky.de/nc/tfg/forum/forum/mm_forum_pi1/beitraege//whiskey_rum_cognac_gin_jocmuellers_samples.html Aktuelle FT:
  • Torsten_K2 User Dabei seit: 06.03.2008Beiträge: 1,503Bewertungen: 0
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    Und die von dir so zahlreich ins Feld geführten, sich widersprechenden Quellen, was belegen sie? Etwa mehr als Jeffords Buch? Worauf begründet sich somit dein Glaube und ist's vermutlich ein Irrglaube?

    Statt mir "platte, unbewiesene" Behauptungen zu unterstellen, könntest Du natürlich auch einfach mal zu besagtem Buch greifen und selbst lesen, was da so steht. Falls Du wirklich Aufklärung wünscht, wäre es ratsam alle Indizien zusammenzutragen und zu sichten, selbst diejenigen, die nicht von dir eingebracht wurden. Dann kannst Du mir gerne nochmals etwas über Schlußfolgerungen und logische Schlüsse erzählen.

    Ich finde, Kapaneus hat's trefflich erfaßt als er darauf hinwies, daß man selbst einen langgehegten Mythos oder Glauben bisweilen hinterfragen darf oder sogar muß, vor allem wenn sich die Anzeichen für ein Ändern des bisherigen Verfahrens mehren.

    Daß Du das Ganze gleich so persönlich nimmst und dir sogar anmaßt, meine Fähigkeiten zu beurteilen, stelle ich mit Betrübnis fest, denn ich dachte immer in diesem Forum sei es möglich, unterschiedliche Standpunkte sachlich und durch fundierte Argumente sowie aktuelle (!) Daten untermauert auszutauschen oder gar zu revidieren.

    Ich habe keineswegs etwas dagegen, in meiner Sichtweise widerlegt zu werden und diese zu revidieren, aber nicht auf Basis der dir anscheinend zu Verfügung stehenden Mittel.

    Gloin gefällt das
  • SaschaP User SaschaP Dabei seit: 12.01.2012Beiträge: 585Bewertungen: 0
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    "Torsten_K2" schrieb:
    Horst_S schrieb:
    Das ist logisch, da nach 32 Jahren Reifung (1st + 2nd Fill) so etliche Fässer auch schon beschädigt sind. Und in den Küfereien schmeißt man die dann in der Regel weg.
    Bei Diageo werden diese Fässer nach Aussage des für's Faßmanagement zuständigen Mr. Ford nicht so schnell aussortiert, sondern zunächst einmal "rejuvenated" und "seasoned", also durch erneutes Ausbrennen und ggf. sogar abermaliges Befüllen mit Sherry aufgefrischt, beschädigte Dauben und Deckel werden ausgetauscht, ersetzt, die Fässer teils komplett neu zusammengebunden.


    Naja, er sagt ja nach 32 Jahren Reifung. Frag da also lieber nochmal nach, ob es so üblich ist, solch alte Fässer nochmal zu "rejuvenaten". Nen Opa kann ein Maskenbildner auch "rejuvenaten" aber der geht dann trotzdem auf keinen Abi-Abschlussball mehr :wink:

    Ich denke, diese Praxis ist üblich bei Fässern, die noch nicht so dermaßen ausgelutscht sind. Meine Meinung-kein Beweis, nur logische Schlussfolgerung.

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