Glenrothes Select Reserve - Scharfer Antritt

Benjaey · 30. Dezember 2013 um 13:52

Hallo zusammen,

nach längerer Zeit, die ich hier nur mitlesend verbracht habe, habe ich mich auch zur Anmeldung aufgerafft und sogleich folgt mein erster Beitrag, oder besser gesagt eine Frage:

Ich habe den im Titel genannten Whisky verkostet und finde ihn geschmacklich (und auch was das Aroma betrifft) ganz nett (nicht im Sinne des kleinen Bruders von Sche***). Was mir jedoch nicht gefällt, ist der in meinen Augen sehr scharfe, brennende Antritt auf der Zungenspitze. Bisher ist diese Kritik bzgl. dieses Whiskys allerdings noch nicht aufgetaucht (vgl. Tastingvideo von Herrn Lüning oder diverse Forenbeiträge).
1. Geht das nun nur mir so? Die anderen Whiskys in meiner noch überschaubaren Sammlung haben diese Anfangsschärfe nicht (z. B. Bowmore Enigma, Caol Ila 12, Balvenie Rum-Finish, Glenlivet 18, Bunna 12, etc.). Am Alkoholgehalt kann es ja wohl kaum liegen...
2. Bei welchen anderen Whiskys habt Ihr diese Erfahrung ggf. noch gemacht? (Damit ich mich von diesen zunächst mal fernhalten kann :wink:

Beste Grüße und einen guten Rutsch!

theo22 · 30. Dezember 2013 um 14:03

Wie lange ist die Flasche schon offen?
Manchmal legt sich das nach einer Woche oder so.

Noface83 · 30. Dezember 2013 um 14:06

Liegt wohl am Whisky und an der Tagesform. Auch ich finde den Glenrothes ganz angenehm zu trinken aber nichts besonderes. Hatte 2x die 100ml Miniatur und habe den Tropfen an mehreren Tagen verteilt über mehrere Monate hinweg verkostet.
Allerdings war das prickeln auch bei mir bei jedem Tasting zu spürren - mal weniger mal mehr (eben abhängig von der Tagesform).
Auch beim verkosten zweier Glenrothes von UA empfand ich den Alkohol für die 43 bzw. 46% als sehr stark. Scheint anscheinend ein Teil des Charakters von Glenrothes zu sein.
Mich stört es weniger aber anderen kann das sicher schon wieder zu viel sein.
Lass die Flasche einfach mal ein paar Monate stehen - wenn der Whisky in der Flasche mit der Luft arbeitet kann er vielleicht etwas milder werden. Hat bei mir beim Blackstone 18 (vom Aldi) und dem Arran 14 wirklich gut geholfen.

Benjaey · 30. Dezember 2013 um 14:49

Vielen Dank schonmal,

werde ihn also mal eine Weile stehen lassen (ist erst ein paar Tage offen...).

Nochmal zur zweiten Frage:
Andere Whiskys mit ähnlich scharfem Antritt???

Noface83 · 30. Dezember 2013 um 15:02

Andere Whiskys mit ähnlich scharfem Antritt???

Sind aber alles pers. Ansichten - jeder hat einen anderen Geschmack und empfindet es anders.
Bei folgenden Brennereien tu ich mir mit dem Alkohol manchmal schwer :

Glenrothes
Arran (zählt trotzdem zu meinen Lieblingsbrennereien)
Bruichladdich
Clynelish
Springbank (da gehört es einfach dazu - Springnank ist halt einfach ne besondere Marke)
Tobermory (der 15er ist einer meiner Lieblingswhiskies)

Aber wie schon gesagt. Andere finden diese Liste vielleicht lächerlich und nennen andere - ist alles eine Sache des pers. Geschmacks.

Bushmill · 30. Dezember 2013 um 15:13

Da kann ich Noface nur zustimmen ich habe das mit dem "scharfen Antritt" z.B. beim
Glenmorangie 10yo Original andere wiederum finden den extrem sanft.

Bei Arran geht es mit ähnlich allerdings mag ich da auch lieber die jungen bzw.
die gefinishten und die sind halt meist jung und haben meist um die 50% aber
da helfen 1-2 tropfen wasser.

Ansonsten kommt es halt auch oft auf die Tagesform an wie gut der Alkohol eingebunden
ist (musste letztens fesstellen das es auch bei 60% kaum brennen muss)oder manchmal hilft
ach vorneweg ein stück zartbittere Schokolade und schon wird der Tropfen was milder.

Also einfach nochmal ran wagen zur not mal mit Wasser probieren etc das wird schon die Zunge
muss sich auch erst an die neuen Eindrücke gewöhnen also so ging es mir zumindest!

Und ich habe das mit dem Brennen ganz oft wenn ich den Mund wie Hotte spüle bzw den Whisky kaue.

Tastillo · 31. Dezember 2013 um 18:05

Hi Benjaey, erst mal ein herzliches Willkommen "im Club".
Besten Dank für deine Bewertung des Glenrothes, den ich auf meiner Wunschliste stehen habe und jetzt doch etwas weiter nach hinten verschiebe.
Selbstverständlich ist vieles vom persönlichen Geschmack abhängig. Zu "scharf" fallen mir persönlich fast alle standard OAs von Glenfiddich und Glenmorangie ein. Interessanterweise macht mir das beim Talisker 10 wiederum weniger aus. Vielleicht sind hier die Aromen für meinen Geschmack besser verwoben.
Die Tipps von Bushmill und NoFace kann ich nur bestätigen: ein paar Tropfen Wasser. Wobei ich von Herr Lüning noch das Schwenken und Ausblasen des Alkohols aus dem Glas übernommen habe. Im Glas bzw. in der Flasche "längere Zeit" stehen lassen hilft mitunter auch, wobei sich hier "längere Zeit" jeweils nominell anders definiert. :wink:

Etwas Poesie zum Jahresabschluss: Die Schlechten ins Eckchen, die Guten ins Fläschchen (=Sample).

Titto · 21. Februar 2014 um 14:36

Hey hallo,
Ich dem Punkt mit der "Tagesform" nur zustimmen. Ist mir auch beim Glenmorangie aufgefallen und eben beim Glenrothes Select Reserve.

Nun muss man aber sagen, das beide NUR die Einsteiger sind in die Klasse. Den der Glenmorangie Lasante oder eben auch Glenrothes Vintage 95 oder 98 sind der Hammer. Auch Geschmacklich viel reifer als die Einsteiger.

Beim Glenrothes kann ich da echt nur empfehlen andere zu probieren. Da gehen auch Robur oder Alba , ihr werdet den Unterschied sofort schmecken und keinen scharfen Beigeschmack erleben.

Das mit der geöffneten Flasche bringt auf jeden Fall auch ein wenig.
Grüße Thomas