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Zukunft von Glendronach in grob: 2017, Release des NAS-Glendronach Pfrtlygb (irgend ein eingesessenes gälisches Wort, das für etwas ganz Tolles steht) limitiert auf so und so viele Flaschen, Finish in drei Fassarten, TWS bekommt nur hundert Flaschen, die kann man dann im Bundle mit irgendwas für nur 290 Euro erwerben; und dann trennt sich eben die Spreu vom Stammkundenweizen. Seitenlange Rage im Forum vorprogrammiert. Parallel werden die Flaschen in der Bucht für ~350 verkauft. Wer kann, genießt Revival 15 und Parliament - außer, er will die Rendite von ~90% einstreichen.
Zukunft von Glendronach in grob: 2017, Release des NAS-Glendronach Pfrtlygb (irgend ein eingesessenes gälisches Wort, das für etwas ganz Tolles steht) limitiert auf so und so viele Flaschen, Finish in drei Fassarten, TWS bekommt nur hundert Flaschen, die kann man dann im Bundle mit irgendwas für nur 290 Euro erwerben; und dann trennt sich eben die Spreu vom Stammkundenweizen. Seitenlange Rage im Forum vorprogrammiert. Parallel werden die Flaschen in der Bucht für ~350 verkauft. Wer kann, genießt Revival 15 und Parliament - außer, er will die Rendite von ~90% einstreichen.
So weit kommt es nicht. Die trauen sich ja bereits nen 8 jährigen mit Altersangabe auf den Markt zu bringen. Andere Brennereien haben dazu nicht die Eier und machen bei so einem jungen Tropfen einen NAS mit viel Werbegeschrei draus.
Der neue 8 komplett und zum Teil schon der 12er (ein paar alte Fäßer landen da noch drinnen laut Aussage in der Brennerei) werden ja schon aus den neuen gebrannten Whisky seit der Wiedereröffnung kreiert. Der 15er wird eingestellt weil die alten Fäßer halt nun schon >18 sind und in der Menge gerade so ausreichen den 18 und 21 am Leben zu erhalten. In 4 Jahren gibt es dann sicher auch den 12er und einen neuen 15er im normalen Portfolio aus den neu aufgebauten Beständen. Dafür werden dann aber sicher der 18er und 21er vom Markt verschwinden weil die alten Fäßer dann sicher alle weg sind und der Rest für die Single Cask Abfüllungen gebraucht wird.
Ich denke auch, dass wir uns keine großen Sorgen für die Zukunft machen müssen. Solange der Hielan von uns gekauft wird (hab ich geplant), braucht man da kein NAS. Dass man nicht alle Standards durch eine sechsjährige Schlißzeit durchschleifen kann, musste ja befürchtet werden. Da zudem Revival und Allardice ja jeweils rein aus Olorosofässern stammen, wäre es ja wirtschaftlich töricht, einen grünen 18er für 20€ weniger als den blauen zu verkaufen, wenn doch eigentlich annähernd das gleiche drin ist. Beim 12er hatte man - abgesehen davon, dass er sicherlich die wichtigste Abfüllung bislang ist und das durchschleifen derer schon daher höchstwahrscheinlich richtig war - ja noch PX-Fässer zusätzlich, die dann jetzt erst in 2-3 Jahren dem Parliament fehlen.
Zudem kann man durch die Einstellung des Revival jetzt, in 2-3 Jahren einen gänzlich neuen 15er rausbringen, der u.U. eine andere Fassauswahl bekommt.
Die Zukunft von Glendronach ist eine interessante Frage. Aber zunächst einmal möchte ich mich kurz vorstellen:
Ich bin 46 Jahre alt und habe vor ca. 20 Jahren angefangen Whisky zu trinken. Damals hatte ich i.d.R. 2-4 Offene Flaschem zu Hause. Seit 5 Jahren hat mich das Virus gepackt und ich habe heute eine "Sammlung" von rund 300 Flaschen. Nichts was den Hard Core Maltheads hier die Augen tränen lässt. Maßgeblich reden wir von OA Flaschen von 15-25 Jahren, da ich Hype und zu teure Abfüllungen aus Prinzip nicht unterstütze und mit mache.
ca. hundert Flaschen sind von Glendronach, da dies einer meiner Favoriten ist. Vom einfachen 12er bis zu etlichen Single Casks.
Kurz noch eine Bemerkung, bevor Kommentare kommen in meinem Nickname würde ein "s" fehlen: Ich teile meinen Whisky vor allem mit einem - nämlich meinem Engel. Das ist also mein "Engelshare"
Nun zur Frage zur Zukunft von Glendronach:
Natürlich wird GD auch zukünftig vernünftige Whiskies anbieten. Die Frage ist jedoch für was GD steht? Für mich für gute Sherrywhiskies und weniger für Nachreifungen in xyz-Weinfässern. Viele Verkoster haben erwähnt, dass GD sie an Macallans aus den 80ern erinnert. Das ist m.E. auch genau das was GD ausmacht. Sherrywhiskies sehr klassischer Machart. Hierzu gehören viele Faktoren. Einer ist die Destillation. Vor der Schließung hat GD direkt mit Kohle beheizt und waren damit die letzte Destille. Nach der Wiedereröffnung wurde auf indirekte Beheizung umgestellt. Dies hat erheblichen Einfluss auf den Geschmack des Rohbrandes. Glenfarclas hatte ebenfalls mal probehalber auf indirekt umgestellt und sie erkannten ihren Whisky nicht mehr wieder, da er komplett anders schmeckte! Die Änderung wurde daraufhin rückgängig gemacht.
Glendronach hat es geschafft mit viel Verstand und zugegebenermaßen Methoden wie Reracking, etc. heute Whiskies anzubieten, wie sie vor 30-40 Jahren geschmeckt haben müssen. Ich habe keine probiert, da zu teuer. Ich liebe jedoch den Geschmack. Ich glaube nicht, dass die 100% Sherrywhiskies in 2020 (für einen 12er) und 2023 (für einen 15er) so schmecken werden wie heute. Werden sie schlecht sein? Nein. Aber deutlich anders im Charakter. Allein die indirekte Beheizung macht Whiskies smoother und "industrieller".
Glendronach bemüht sich wirklich das Beste aus der Situation zu machen. Ich finde die Einführung eines 8-jährigen gut und konsequent. Ich werde ihn probieren und er wird mir ggf. schmecken aber er wird nicht das sein, was ich unter Glendronach verstehe und suche.
Ich sehe die Zukunft unter dem Aspekt traditionell gemachter Sherrywhiskies also nicht so rosig. Wenn DHL im letzten Video zur Vorstellung von GD sagt, jetzt ist genau die Zeit Glendronach zu kaufen, mag er recht haben. Die Einstellung vom 15er wird den Preis nach oben bringen. Dies treibt dann ebenso den Preis für den 18er, 21er und die Single Casks, da z.B. der 18er nicht langfristig günstiger sein wird als der 15er.
Glendronach wird m.E. zukünftig eingeteilt werden in Whiskies vor und nach dem Schließblock. Genießer die z.B. in 10 Jahren mit Whisky anfangen werden wissen wollen, wie die ursprünglichen Whiskies von Glendronach geschmeckt haben und viele werden ihren Preis dafür bezahlen. Dies ist zumindest meine Prognose.
Wer sich also den heutigen Geschmack bewahren möchte, sollte sich ein paar Flaschen in den Keller legen. So etwas wird es in wenigen Jahren, wenn die Restbestände weg sind, für die heutigen Preise kaum mehr geben (siehe die Macallans heute, die nur noch ein Schatten von früher sind. Selbst die hochpreisigen aktuellen 18er.).
@angelshare
Der zweite Beitrag seit 13.8.2014.
Wenn alle Deine Beiträge so eine Qualität aufzeigen wie der obige, dann würde es mich sehr freuen, wenn wir Dich hier öfter lesen könnten.
Das Archiv
Whisky und Qualität
Whisky und Status
Whisky und Alkoholstärke
@angelshare vielen Dank, dass du auf meine, zugegebenermaßen doch recht knapp formulierten Frage, so ausführlich geantwortet hast! Du hast Aspekte angesprochen, an die ich ohne dich nie gedacht hätte. Danke.
Dass die alten Macallans anders schmecken liegt an der Paxarette und nicht am geänderten Brennereistil. Und gerade bei alten 100% Sherry gereiften Whiskies spielt das Destillat eine relativ geringe Rolle. Sorry, aber aus diesem Grund sind die Ausführungen eher Nostalgie, denn irgendwie gehaltsvoll. Früher war alles besser. Na klar. Wenn das so wäre würde GD die Whiskies auch heute noch so herstellen. Übrigens bin ich nicht der Meinung, dass Glenfarclas einen tollen Brennereistil hat, viele von deren Whiskies sind leider recht sprittig und imo daher nicht besonders "sorgfältig" destilliert. Das merkt man nun immer mehr, da zB der 15er immer mehr aus Re-re-re-Fill Fässern zu bestehen scheint. Womit wir wieder beim Fasseinfluss, der maßgeblich für Sherrywhiskies ist wären. So rückschrittlich wie damals zu destiliieren kann man sich eben heute nicht mehr erlauben und techn. Fortschritt ist nicht per se schlecht. Und nein, früher war eben nicht Alles besser. Gab aber offenbar bessere Fässer und Paxarette.
Es müssen immer viele alte Fässer mit in den Dronachs gewesen sein. Das wird wohl abnehmen und die Qualität wird leiden. 8J + 12J bleiben preislich wo sie sind. Dann wird wohl ein viel teurerer ~16J kommen und 18+21J werden durch die Verfügbarkeit teurer.
Quelle: Glaskugel
Wenn man noch Angelshares ersten Beitrag und seine Vorräte berücksichtigt, so haben wir hier anscheinend einen ausgewiesenen Glendronach-Experten unter uns. Können wir alle nur von profitieren, wenn wir ihn dazu animieren, sich künftig etwas häufiger einzubringen.
Mein Interesse an Glendronach wurde auf jeden Fall wieder geweckt. Ich erinnere mich, zuletzt ein Twinpack (2x 0,5) aus den schon längst aufgegebenen 12jährigen Varianten Sherry und Original getrunken zu haben. Die waren noch aus der alten Zeit und sehr lecker. Von den aktuellen Abfüllungen kenne ich (bis auf eine Dreingabe-Miniatur) leider gar nichts, werde dies nun aber kurzfristig ändern. Vielen Dank für den Impuls.
Dass die alten Macallans anders schmecken liegt an der Paxarette und nicht am geänderten Brennereistil. (...)
Wem es so geht wie mir, daß er zum Thema Paxarette nur ein rudimentäres Halbwissen hat, hier ein kleiner Link mit den wichtigsten Basics.
Ich habe den Artikel leider wieder löschen müssen, da ich gerade entdeckt habe, daß sich auf dieser Homepage auch ein kleiner Shop befindet. Schade, da hilft dann leider nur noch selbst zu googeln.