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Meine Fotoapparate (analog) - Teil 1

Meine private 'Fotografie-Karriere' begann 1976. Damals kaufte ich mir meine erste Spiegelreflexkamera. In meiner Verwandtschaft fotografierte so ziemlich jeder und was ich dort an Kameras sah, holte mich nun überhaupt nicht vom Hocker. Die Szene war noch weitflächig mit Nachkriegsmodellen versorgt.


Meine jugendlichen Freunde dagegen waren bereits auf den modernen Foto-Zug aufgesprungen. Olympus, Nikon, Yashica, Pentax, usw. Die deutschen Kameras waren auf einmal technisch out. Und Niemand wollte mehr das viele Geld für eine Leica ausgeben.


Nach langem Studium von Fotomagazinen mit ihren Testberichten entschied ich mich für eine Canon AE-1. Die eigentliche Entscheidung fiel bei mir auf Grund von zwei Eigenschaften. Viele Kameras waren damals noch Halbautomaten. D.h. man blickte durch den Sucher und musste mit dem Blendenring oder dem Zeitrad einen Zeiger auf eine Markierung positionieren. Die Canon AE-1 dagegen war eine der ganz wenigen damaligen Vollautomaten. Das machte sie aber nicht einmalig. Erst die Verbindung mit dem großen Bajonett-Durchmesser für die FD-Wechselobjektive - die eine Lichtstärke von 1:1,2 zuließen - und der preiswerte, erhältliche Winder (Motoraufzug), machten die Kamera zu etwas Herausragendem. Und das bei noch zu bezahlbarem Geld.


Diese Kamera kam mit einem 1:1,8 f=50mm Normalobjektiv. Da mir das damals zu wenig war, kaufte ich mir gleich noch ein Vivitar 70-210mm Objektiv dazu. Rund drei Jahre und etliche Dutzend Filme 'hielt' diese Kamera, bevor ich sie in der Verwandtschaft weiter verkaufte.


Meine zweite Kamera war die Canon A-1. Im Vergleich zu der AE-1 ein glattes Profimodell und entsprechend teurer. (Ja ich weiß heute, dass Profikameras anders aussehen). Im Sucher zeigte dieses Modell mit den ersten Digitalanzeigen die Einstellungen der Kamera an. Auch einen echten Motorantrieb, gut für mehrere Bilder pro Sekunde, konnte man erwerben. Mein wichtigstes Extra war jedoch ein neues Normalobjektiv mit 1:1,2 f=55mm. Das war ein grandioses Teil, mit dem man unter zur Hilfenahme eines 400er Films in der Nacht beim Licht von ein paar Straßenlampen fotografieren konnte.


Mit dieser Kamera und dem Vivitar-Zoomobjektiv war ich lange zufrieden. Erst 1987 kaufte ich mir eine Nachfolgekamera. Es war die Canon EOS 650. Von den Leistungsdaten war sie der alten A-1 ziemlich ähnlich. Jedoch gab es jetzt das erste Mal einen Autofocus und eingebauten Motor. Damit wechselte ich auch auf die neuen EF-Objektive. Ich leistete mir zunächst nur eines davon. Ein 35-135mm Normal-Zoom direkt von Canon.


Diese EOS 650 besitze ich heute noch. Auch die ersten Whiskyfotos in Schottland und den USA habe ich 1994 bis 1999 damit gemacht. Heute ist die Batterie der Kamera leer und ich will keine neue mehr kaufen. Das Gehäuse ist auch schon mächtig ramponiert, so dass sie sich auch nur noch für 30 EUR im Internet - wenn überhaupt - verticken ließe.


Das war es dann auch schon fast mit meinen analogen Kameras. Eine kleine Zwischenepisode gibt es noch. Um 1999 kaufte ich mir eine Mittelformat (6x6cm) Hasselblad 500C/M mit einem Carl Zeiss Planar T* 1:2,8 f=80mm gebraucht für - naja - vergleichsweise billig Geld mit einem A12 Magazin. Auch die ersten Fotos für den Whiskykatalog habe ich noch mit dieser Profikamera gemacht. Doch der umständlich einzulegende 120er Rollfilm und die hohen Kosten, um zu einem fertigen Abzug oder einem Digitalbild zu kommen, haben mich dann von dieser ganz tollen Kamera wieder abgebracht. Als ich mich schweren Herzens über zwei Internetauktionen von der Kamera und dem Objektiv trennte, wurde mir der Trennungsschmerz durch einen sagenhaften Verkaufspreis wieder versüßt. Ich erhielt in Euro genau das, was ich fünf Jahre zuvor in DM ausgegeben hatte. Am Ende des Tages habe ich Glück (oder Riecher) gehabt. Heute bekommt man solche gebrauchte Kameras wieder deutlich preiswerter im Netz.


Morgen erzähle ich dann etwas über meine Digitalkameras.