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Whisky und Erektile Dysfunktion

Dieses tabuisierte Thema habe ich mir lange verkniffen. Aber nun ist es soweit. Ich habe eine Studie im Netz gefunden, an der ich dieses Thema aufhängen kann.


Sie wissen nicht was eine Erektile Dysfunktion ist? Nun, das ist der fachliche Ausdruck den Ärzte verwenden, wenn ein männlicher Patient eine Potenzstörung bzw. Erektionsstörung hat. Kürzen wir für diesen Beitrag das Wortmonster einfach mit ED ab.


Wie schreibt es ein User bei uns im The Whisky Forum immer so nett in die Signatur: "Früher tat die Liebe wohl, heute machts der Alkohol."


Das Folgende muss man sich erst einmal trauen. Vor vielen Jahren erhielt ich einen Anruf von eine Dame aus Paris, die sich im Internet um das Thema Alkohol und Gesundheit umgesehen hatte und bei uns auf der Homepage 'gelandet' war. Und sie fragte mich, ob denn die ED ihres Mannes mit seinem Whiskykonsum (1,5 Flaschen pro Woche) zu tun haben könne.


Oops, meine Antwort icon_question.gif Ich habe zwar einen Doktor, bin aber kein Mediziner. Ich kann ihr dazu also nichts sagen. Ich äußerte ihr gegenüber jedoch den Verdacht, dass so eine große Menge Whisky, vermutlich verbunden mit zusätzlichem Wein und Bier (was sie bejahte), mit Sicherheit nicht gut für ihren Mann in Gänze sei und er doch bitte einen Arzt mit seinem 'Problem' aufsuchen solle. Und - ich hätte so gehört - große Mengen an Alkohol sollen schlecht für unsere Manneskraft sein.


Schon Shakespeare lässt seinen Macduff (Duff steht im Schottischen für Fusel) im Stück Macbeth zur Wirkungsweise des Alkohols sagen: Buhlerei befördert und dämpft er zugleich: er befördert das Verlangen und dämpft das Tun (provokes the desire, but it takes away the performance).

www.zeno.org/Literatur/M/Shakespeare,+William/Tragödien/Macbeth/Zweiter+Aufzug/Zweite+Szene


Nun haben australische Wissenschaftler den Einfluss aufgenommener Alkoholmengen auf die 'Manneskraft' untersucht (1.770 Probanden) und ein paar interessante Ergebnisse zu Tage befördert, die sich erstaunlicherweise ganz mit den bisherigen Erkenntnissen in Sachen Herzerkrankungen decken.


87% der untersuchten Probanden tranken Alkohol. Von wenig bis zum exzessiven Binge-Drinking. 20% waren echte Binge-Drinker im Vergleich zu den 13% Abstinenzlern. Der verbleibende Rest von 67% trank zwischen 1 bis 20 Alkoholeinheiten (1 Einheit = 10ml reiner Alkohol) pro Woche. Was innerhalb der Limits des australichen NHMRC (National Health and Medical Research Council) liegt.


Und es trat eines zu Tage. Die Wahrscheinlichkeit an ED zu leiden war am höchsten unter den Abstinenzlern. Dann kamen die Binge-Drinker und am besten ging es den Menschen mit moderatem Alkoholkonsum innerhalb der Limits des NHMRC. Nun musste man die ganze Daten noch um die bereits an Herz-Kreislauferkrankungen leidenden Personen und um die Raucher bereinigen und schließlich nach dem Alter bewerten und als Endresultat kam heraus:


Das Risiko an ED zu erkranken liegt bei moderaten Alkoholkonsumenten (1 bis 20 Einheiten pro Woche) um 25 bis 30% niedriger als bei Abstinenzlern und Binge-Drinkern. Die australischen Wissenschaftler kamen am Ende zur Schlussfolgerung, dass man Männern, die an ED erkrankt sind und innerhalb der Limits von 1 bis 20 Einheiten pro Woche Alkohol konsumieren, keine weitere Reduktion oder gar Einstellung des Alkoholkonsums empfehlen sollte.


Hier ist der Abstract zum Artikel auf Englisch

und die ursprüngliche News, die mich letztendlich dazu bewogen hat diesen Beitrag zu schreiben.