Whisky.de Blog

Suchergebnis für Januar 5
Zurücksetzen

Weihnachts-Whisky

Ich wünsche Ihnen Allen ein Gutes Neues Jahr.


Nun kann ich hier meinen 'selbstgekauften' Weihnachtswhisky offenbaren. Angekündigt hatte ich ihn ja schon hier.


Geworden sind es zwei (von wegen Bescheidenheit icon_wink.gif ). Obwohl ich lange vor dem Regal mit dem Tobermory 15 Jahre stand, konnte ich mich dennoch nicht für den 15-Jährigen entscheiden. Warum? Vermutlich hat er - wie für manch anderen unser Kunden auch - ein wenig vom Ruf des regulären 10-Jährigen geerbt. Das macht die Entscheidung nicht unbedingt einfach. Doch die Brennerei Tobermory ist auf dem Vormarsch. Auch der Tobermory von Murray McDavid verkauft sich wie warme Semmel.


Der erste 'gekaufte' Whisky lief mir einfach so über den Weg. Es war ein Macallan 12 Jahre aus dem Sherryfass. Eine 'herrenlose' Flasche ohne Karton und mit zerkratztem Label stand da einfach so rum. Und was soll ich zum Geschmack sagen? Einfach genial icon_exclaim.gif Viel Sherry im reichen Aroma; deutlicher Antritt im Mundraum. Der Brennerei-Charakter von Macallan ist nicht so wirklich weich, wie man immer zu hören bekommt. Zwar verspürt man nur wenig Alkohol und nichts brennt. Doch der Whisky ist reich an Volumen und wirklich kräftig. Die würzige europäische Eiche, der fruchtige Sherry und der Brennerei-Charakter sorgen für einen nachhaltigen Gesamteindruck im gesamten Mundraum. Entsprechend lang fällt der Abgang aus. Es ist schade, dass der normale 12-jährige Macallan aus dem Sherryfass nicht mehr regulär in Deutschland vertrieben wird. Und ich bin froh, dass meine Frau trotzdem ihre Quellen für diese geniale Flasche hat.


Die eigentlich ausgesuchte Flasche war dann doch der Suntory Yamazaki mit 18 Jahren. Ich durfte bereits einmal einen Dram auf einer Whiskymesse verkosten. Doch damals war die Ablenkung groß und die Whiskywelt auch noch nicht rauchfrei.


Jetzt konnte ich diesen vergleichsweise teuren Single Malt mit mehreren Drams in aller Stille begutachten. Eigentlich hatte ich die Flasche für mich im Gedächtnis in der Ecke 'Macallan' abgespeichert. Doch das war nicht richtig. Zwar fällt auch bei diesem Malt der Sherry recht deutlich aus. Doch die anderen Fässer, die nicht aus europäischer Eiche gefertigt wurden, sorgen für weniger 'Dampf' im Vergleich zum Macallan. Im Aroma überrascht anfangs eine zarte aromatische Note. Irgendwo zwischen Torfrauch und Lösungsmittel. Hat man zwei oder dreimal kräftig aus dem Glas gerochen, so war bei mir diese Note auch schon wieder verschwunden.


Dann erscheinen eine Menge Früchte, die zunächst frisch und klar und dann folgend dunkler wie Trockenfrüchte werden. 'Dunkel' ist natürlich ein merkwürdiges Wort für Früchte. Aber bei mir bilden sich im Geist bei dieser Fruchtnote immer eine Assoziation zu dunklen, getrockneten Früchten wie Pflaumen, Feigen und Kirschen.


Die würzige Holznote der langen Lagerung kommt mit längerem Genuß immer mehr zum Vorschein. Der Abgang ist zunächst fruchtig süß - wird dann aber zunehmend trockener.


Ist die Flasche 89 Euro wert icon_question.gif


Wir hatten es im vergangenen Jahr bereits über die Wertigkeit von Flaschen, und dass das ganz schön schwierig zu bestimmen ist.


Auf den Punkt gebracht ist für mich diese Flasche die knappen 90 Euro wert. Würde ich auch 100 Euro oder gar mehr ausgeben? Ich glaube nicht. Der Preis hat meiner persönliche Grenze erreicht.