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Ludwig von Mises - Vom Wert der besseren Ideen

Über Weihnachten habe ich ein tolles, kleines Büchlein gelesen, in dem sechs Hochschulvorlesungen über Wirtschaft und Politik wiedergegeben sind. Ludwig von Mises war österreichischer Ökonom, der dann zur Nazizeit in die USA emigrieren musste. Er ist ein Verfechter der Freiheit, wie ich es selbst bislang kaum selbst selbst in meinen Äußerungen geschafft habe. Von ihm kann man (ich icon_wink.gif ) viel lernen. Auch seine Gegner. Sie werden aber lernen ihn ob dieser leicht zu verstehenden Vorlesungen zu hassen. Unter den Schülern von von Mises war auch Friedrich August von Hayek, der 1974 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt.


Wenn Sie wissen wollen, wie freie Marktwirtschaft funktioniert, in diesem Buch lernen Sie es. Von Mises ist an vielen Stellen in seinen Vorlesungen richtig radikal. Aber nur so bringt er seine Gedanken leicht verständlich auf den Punkt.


Nach einer dieser Vorlesungen hat es in meinem Kopf Klick gemacht. Alles erscheint mir jetzt logischer in unserer Welt. Es passt alles so wunderbar zusammen. Aber ich fühle mich mit diesem Wissen nicht unbedingt wohler.


Also hier ist seine Kernthese. In einem Staat herrscht Gewaltenteilung. Die Ausübung physischer Gewalt ist unserer Exekutive vorbehalten. Damit ist dem Normalbürger alles verboten, was Zwang auf einen anderen ausübt. Dazu gehört auch die Nötigung. Und nun macht er eine unpopuläre Aussage. Es gibt in unserem Staat eine zweite Gruppierung, die Zwangsmittel anwendet. Und das sind die Gewerkschaften. Sie können mit Mitteln der Nötigung den freien Markt beeinflussen. In diesem Beitrag habe ich ja schon einmal erklärt, wie ich mich beim großem Metallerstreik 1984 gefühlt habe.


Und abgeleitet aus dieser Aussage folgert er, dass es nur Arbeitslosigkeit gibt, weil die Gewerkschaften die Freiheit auf dem Arbeitsmarkt behindern. Denn wenn jemand keine Arbeit hat, dann wird er auch für weniger Geld arbeiten wollen. Und wenn es unangenehme Arbeit gibt, die Niemand machen will, dann wird der Markt dafür sorgen, dass es mehr Geld für solche Arbeiten gibt. Das freie Spiel der Kräfte auf dem Arbeitsmarkt würde für ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage sorgen. Am Ende hätten alle Arbeit. Nur die Einkommensverhältnisse zwischen den verschiedenen Beschäftigtengruppen würden sich auf andere Gleichgewichtszustände einpendeln.


Aber wenn nun eine Partei auf dem Arbeitsmarkt mit Gewalt Druck für höhere Löhne ausüben kann, dann führt das automatisch dazu, dass auf der anderen Seite Arbeiter aus dem Arbeitsprozess ausgeschlossen werden, weil für sie kein Geld mehr vorhanden ist. Das Unternehmen muss rationalisieren, weil Maschinen billiger als diese überhöhten Löhne sind.


Dies sind radikale Ideen, die natürlich in Deutschland nicht wirklich gut ankommen. Doch am Ende kann man z.B. am Eisenbahner- oder Pilotenstreik sehen, wie eine kleine Gruppe von Angestellten direkt in das Portemonnaie der Bürger greift.


Soweit die idealistische Theorie eines Wirtschaftswissenschaftlers, für deren Richtigkeit ich tatsächlich Anzeichen in der freien Wirtschaft erkennen kann. Wer in einer Gewerkschaft ist, kann legal Zwang auf andere Teile der Gesellschaft ausüben. Und das am Gewaltmonopol des Staates vorbei.


Was nun icon_question.gif Mir kommen da ein paar durch von Mises angestoßene Gedanken in den Sinn.


Das künstliche Verschieben von wirtschaftlichen Gleichgewichten kennen wir auch von den Unternehmenssubventionen. Nur, dass Subventionen über unser gewähltes Parlament mehr oder weniger sinnig verteilt werden. Also nicht von einer dritten, Zwang ausübenden Gruppierung, sondern von den gewählten Volksvertretern. Sie haben also eine 'gewisse' Legitimation. Auch wenn wir unsere Politiker mittlerweile oftmals als Raubritter titulieren.


Was ist nun an diesen Subventionen schlecht icon_question.gif Und was ist an den erzwungenen, höheren Löhnen so schlecht icon_question.gif


Beide, sowohl Subventionen als auch Lohndiktate, verschieben das freie, wirtschaftliche Gleichgewicht. Das geht eine gewisse Zeit lang gut. Aber Niemand kann sich gegen die wirklichen Bedürfnisse der Menschen (und des Marktes) zu lange durchsetzten. Im Falle der Lockführer führte das zu zu hohen Kosten bei der Personenbeförderung. In Folge dieser hohen Preise weichen die Marktteilnehmer (Menschen) auf andere Transportmittel aus. Da können die Lokführer gar nichts machen. Irgendwann sucht sich der Großteil der möglichen Kunden andere, preiswertere Transportmittel. Man merkt schnell – das kann für die Lokführer ins Auge gehen. Ein technokratischer Freund von mir sagte damals ganz lapidar: Warum streiken die denn? In ein paar Jahren fahren die Eisenbahnen sowieso automatisch. Dieses Berufsbild ist zum Aussterben verurteilt. Je höher deren Gehälter werden, um so schneller werden sie wegrationalisiert. In den ersten Städten und auf den Flughäfen fahren bereits die ersten führerlosen Bahnen.


Um diese schlechten Ausblicke für die Zukunft in die Gegenwart zu übertragen. Die Mitarbeiter von Opel haben es mit ihrem Gehalt über ihre Streiks ebenfalls übertrieben. Der mögliche Konsument ist nicht willens, für diese Autos so viel Geld zu bezahlen. Damit steht jedoch Opel nicht alleine da. Auch bei Mercedes, BMW & Co. Sind die Absatzzahlen gefallen. Durch den Zwang, den die Automobilhersteller mit dem Lohndiktat ihrer Mitarbeiter auf die Bürger ausgeübt haben, sind Autos unglaublich teuer geworden. Obwohl technische Produkte in den vergangenen Jahrzehnten eigentlich immer preiswerter wurden, traf das für PKWs nicht zu. Hier wurde das Gleichgewicht eines Marktes künstlich auf dem Rücken der Konsumenten verändert.


Doch auch hier schlägt der Markt langfristig zurück. Künstliche Gleichgewichte sind in der Regel nicht stabil. Das hat die Automobilindustrie mittlerweile auch gemerkt. Und nun sind wir wieder bei den Subventionen. Die Abwrackprämie war z.B. so ein Ding. Jetzt, wo diese Subvention versiegt, spricht man davon, dass 25% aller Autohäuser in diesem Jahr in die Insolvenz gehen werden. Ob es so dicke kommen muss? Als die Steinkohle es mit den Subventionen und den Löhnen übertrieben hatte, begann auch ein um so heftiger Schrumpfungsprozess, bei dem mein Vater seinen Job verlor.


Und nun kommen wir zum eigentlichen Übel der Subvention und wie sie übertriebenen Löhnen gleicht. Subventionen werden immer an Minderheiten ausgezahlt. Irgendwie schaffen es diese Minderheiten, die Politiker so zu beschwatzen, dass sie die Subventionen mit windigen Gründen an eine Minderheit ausgezahlt bekommen. Und um noch einmal auf von Mises und seine Gewerkschaften zurück zu kommen: Tatsächlich sind die gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter in unserer Gesellschaft in einer krassen Minderheitenstellung. Gerade einmal 6,4 Mio. Mitglieder zählten die im DGB zusammengeschlossenen Gewerkschaften 2008. Im Vergleich zu unseren 84 Mio. Einwohnern sieht man diese Minderheitenstellung. Und auf das Auto und die Abwrackprämie bezogen: Auch wenn bei uns in Deutschland jeder 7. Arbeitsplatz vom Auto abhängt, so sind das am Ende doch nur 14%. Eine echte Minderheit, die von der Bürgerschaft mit der Abwrackprämie subventioniert wurde.


So und jetzt icon_question.gif Was können wir daraus lernen icon_question.gif


Nicht jeder wird diese Thesen von von Mises gut finden und mit dem Finger auf die Gierschlunds und Raffkes in den Unternehmen verweisen, die sich auf dem Rücken der Arbeiter bereichern. Dem kann ich an vielen Stellen zustimmen. Und unter den Unternehmen findet man ja auch die meisten Subventionsempfänger. Wenn nun die IG Metall die Abwrackprämie ausbrütet und sie gemeinsam mit dem Verband der deutschen Automobilbauer diese bei der damaligen schwarz-roten Regierung als Subvention durchbringt, dann kann man wunderbar erkennen, wie zwei Minderheiten in unserem Staat - die Automobilbauer-Gewerkschaft und die Automobilhersteller sich auf dem Rücken der Gemeinschaft bereichert haben.

Koscherer Whisky

Das einzige, was mir als relativem Nichtkenner der Materie dazu einfällt, ist die Regel: "Trenne milchiges und fleischiges (oder fischiges)". Macht in Bezug auf Whisky oder Sherryfässer allerdings kaum Sinn, daher auch von mir die Frage: Was ist an Sherryfässern "unkoscher"?


Und noch eine andere Frage:

Wenn ein Priester weihrauchschwenkend durch das Faßlager marschiert - wird der Whisky dann katholisch? icon_eek.gif


Jehova, Jehova,

Uli