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Isle of Arran, eine Erfolgsstory

Junge Brennereien haben es schwer am Markt. Zuerst muss man seinen Produktionsprozess in den Griff bekommen. Dann gilt es Ausdauer zu zeigen und sein Lager mit gereiftem Malt Whiskys aufzubauen. Mit 10 Jahren kann man in UK den ersten Malt verkaufen. In Kontinentaleuropa bevorzugt man dagegen die 12-Jährigen.


Die Brennerei Isle of Arran wurde zwar bereits 1991 gegründet aber erst 1995 angefahren. So richtig mit der Produktion kam man dann im Laufe des folgenden Jahres 'in die Pötte'.


Ende des vergangenen Jahres war es dann endlich soweit. Der erste Isle of Arran mit einem Alter von 12 Jahren kam auf den Markt. Und was soll ich sagen? Der 10-Jährige lief seit zwei Jahren bereits gewaltig gut. Vierstellig sind die Verkaufzahlen dieses Single Malts bereits geworden. Und nun gegen Ende des Jahres haben die Verkaufszahlen des 12-Jährigen die des 10-Jährigen bereits überholt.


Ganz anders dagegen der Single Malt aus der Speyside-Brennerei. Auch hier wurde zunächst mit einem 8-Jährigen gestartet, der dann nach und nach über einen 10-Jährigen bis zum 12-Jährigen gesteigert wurde. Obwohl der Speyside 12 Jahre deutlich preiswerter als der Arran ist, bleiben seine Verkaufszahlen weit zurück. Vielleicht ist der Speyside doch nicht der 'The Best Whisky in the World', wie es auf seinem Etikett zu lesen ist icon_question.gificon_wink.gif


Nein - ich glaube nicht, dass es beim Speyside so sehr am Geschmack fehlt. Es ist ein typischer Speyside Whisky. Auch nicht viel anders als die vielen weiteren Single Malt Whiskys, deren Brennereien nur ein paar Dutzend Meilen entfernt liegen. Nein - beim Speyside fehlt es am Marketing. Statt über Finishings und Sonderabfüllungen wie beim Arran die Marke zu pushen, geht man mit einer popeligen 1 Liter Flasche in einer Tube in die Regale der Duty-free bzw, Travel-Value Shops.


Am Ende des Tages kann Speyside vielleicht doch der Gewinner sein. Während es in der kurzen Geschichte bereits einmal knapp für das Überleben von Arran wurde und man im vergangenen Jahr erneut an der Profitabilitätsschwelle kratzte, arbeitet Speyside ruhig und ohne Aufregung zu erregen im Markt. Manchmal kann weniger auch mehr sein. Statt mit großem, teuren Marketinggetöse das Geld auszugeben, kann man auch ganz still und leise sein Geschäft machen.


Allein der Aufdruck: 'The Best Whisky in the World' dreht mir jedes Mal die Fußnägel auf. Sie sind bestimmt nicht die Besten - warum schreiben die das dann icon_question.gif Das hat doch nichts mit Marketing zu tun. Eher dem Gegenteil.


Ein englischer Freund drückte es so aus: "Welcome to reality" Soll heißen, andere Länder - andere Sitten. Während bei uns in Deutschland Werbung auf jeden Fall wahr sein muss, so nehmen es andere Kulturkreise nicht so genau damit.


Vermutlich bin ich ein richtiger Deutscher.