Finanzspritze für Ian Macleod Distillers und die Rosebank Brennerei

Petra Milde |

80 Millionen Pfund zur Unterstützung des Unternehmens

Als vor kurzem die Meldung über die geplante Reaktivierung der Rosebank Brennerei in Falkirk durch den neuen Besitzer Ian Macleod Distillers die Runde machte, wurde sie in der Whiskywelt begeistert aufgenommen. Die Whiskys der 1993 geschlossenen Destillerie sind beliebt wie eh und je. Dass Ian Macleod Distillers in dieses Vorhaben eine stolze Summe investieren muss, dürfte jedem klar sein, der die Gebäude in letzter Zeit zu Gesicht bekam. Eine aktuelle Meldung verheißt nun die nötige finanzielle Absicherung des Unternehmens: Ein 80 Millionen Pfund Kredit wird von der Bank of Scotland und PNC Business Credit zur Verfügung gestellt.

Ein Kredit im Vertrauen auf den Wert des Whiskys

Einen derartigen Kredit bekommt man nicht ohne entsprechende Sicherheiten und dementsprechend ist in einer Veröffentlichung auf insider.co.uk zu lesen, die Whisky Bestände des Unternehmens würden das Gegengewicht darstellen. Zu diesen Beständen gehören nicht nur die zahlreichen Schätze, die der unabhängige Abfüller seit längerem in seinen Lagerhäusern pflegt, sondern auch die noch vorhandenen Fässer Rosebank Whisky, die zusammen mit dem Markenrecht von Diageo übernommen wurden. Innerhalb der nächsten 5 Jahre könne der 80 Millionen Pfund Kredit noch einmal um weitere 10 Millionen Pfund aufgestockt werden, ergänzt scottishfinancialnews.com in einer Meldung zum Finanzierungspaket. Was müssen das für Werte sein, die Ian Macleod in Rückhand hat. Aber vermutlich spielen auch die derzeitigen hervorragenden Geschäftsergebnisse und der Erfolg der unternehmenseigenen Brennereien eine nicht unwesentliche Rolle bei der Kreditwürdigkeit: Ian Macleod betreibt seit einigen Jahren die Whiskybrennereien Tamdhu und Glengoyne, zu denen sich vor einem Jahr mit der Übernahme der Spencerfield Spirit Company auch eine Ginbrennerei im Herzen Edinburghs hinzugesellte (wir berichteten).

Dreifache Destillation wird für Rosebank beibehalten

Bis zum Abschluss der Renovierung und Reaktivierung der Rosebank Destillerie wird noch einige Zeit vergehen. Auf der bereits installierten Webseite verkündet Ian Macleod „Die Brennerei wird während der nächsten Jahre eröffnen....“ . Lowland Whisky vom alten Stil will man produzieren und das dreifache Brennverfahren und das Kühlen mittels Worm Tubs weiterführen, wie man es von Rosebank kennt. Ein Besucherzentrum wird wesentlicher Teil der neuen Anlage sein und angesichts der übernommenen Whiskybestände dürfen wir auf Abfüllungen aus alten Rosebank-Zeiten hoffen.

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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