Campbeltown
Ein Blick auf die Whisky-Tradition!
Campbeltown, die Hauptstadt der Halbinsel Kintyre galt einst als die „Whisky-Hauptstadt der Welt“. Die abgelegene Halbinsel zwischen dem schottischen Festland und der Insel Islay hat eine bewegte und faszinierende Geschichte, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Die Region im Westen Schottlands war über Jahrzehnte ein Zentrum der Destillationskunst und prägte maßgeblich den Charakter des Scotch Whisky. Die Brennerei Springbank ist seit jeher eng mit Campbeltown verbunden. Erfahren Sie mehr über die historischen Entwicklungen und das heutige Erbe dieser traditionsreichen Region.
Entstehung der ersten Brennereien
Die Wurzeln Campbeltowns reichen weit zurück. Bereits im 18. Jahrhundert wurde hier die Grundlage für den Whisky-Boom gelegt. Die geografische Lage am Wasser und das milde Klima schufen ideale Bedingungen für die Herstellung von Whisky. Damals profitierten die lokalen Destillerien von den natürlichen Ressourcen und der engen Verbindung zur Seefahrt, was den Handel erleichterte und die Region schnell bekannt machte.
Die Blütezeit der Destillerien
Im 19. Jahrhundert erreichte Campbeltown seinen Höhepunkt. Zahlreiche Brennereien prägten das Bild der Region und sorgten für weltweite Anerkennung des dort produzierten Whiskys.
Bekannte Namen der Vergangenheit:
Namen wie Springbank, Glen Scotia und Glengyle (wurde später als Kilkerran reaktiviert) gehörten zu den renommierten Brennereien. Daneben gab es noch viele weitere, die jedoch im Laufe des 20. Jahrhunderts geschlossen wurden. Mit innovativen Herstellungsverfahren und viel handwerklichem Geschick entstand ein unverwechselbarer Charakter, der Campbeltown-Whisky bis heute auszeichnet. Die Kombination aus regionalem Wasser, hochwertigem Malz und dem speziellen Terroir sorgt dafür, dass die Whiskys aus dieser Gegend nicht nur Kenner, sondern auch Whisky-Einsteiger begeistern.
Erfolg und Rückgang der Whiskyproduktion auf Campbeltown
Wie viele Erfolgsgeschichten stand auch Campbeltown vor Herausforderungen. Wirtschaftliche Veränderungen und die Entwicklung neuer Märkte führten zu einem Rückgang der Anzahl an Destillerien. Die einst blühende Region sah sich mit modernen Herausforderungen konfrontiert, was in den Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu einer signifikanten Reduzierung der traditionellen Produktionsstätten führte. Mit der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mussten viele die Brennereien schließen. Die Anzahl nahm schlagartig von 20 auf 3 und schließlich auf 2 ab. Wie wir heute wissen, überlebten seinerzeit nur Springbank und Glen Scotia.
Trotz dieser Rückschläge bleibt das kulturelle und historische Erbe der Region ungebrochen – es erzählt von einer Zeit, in der Campbeltown den Puls der Whisky-Welt bestimmte.
Die Renaissance des Campbeltown-Whiskys
In jüngerer Zeit erfährt Campbeltown wieder mehr Aufmerksamkeit. Einige Destillerien haben ihre Pforten wieder geöffnet oder wurden modernisiert, um den heutigen Ansprüchen gerecht zu werden.
Aktuelle Brennereien in Campbeltown
Heute stehen nur noch drei Brennereien, die das reiche Erbe der Region fortführen:
- Springbank
Eine der traditionsreichsten Brennereien, die für ihre handwerkliche Herstellung und einzigartige Geschmacksvielfalt bekannt ist. Springbank zählt zu den letzten drei verbliebenen Brennereien, obwohl Campbeltown einst 34 Destillerien beherbergte. Einzigartig ist Springbank – sie produziert drei unterschiedliche Single Malts: den leicht getorften Springbank, den ungetorften Hazelburn und den stark getorften Longrow. In früheren Zeiten war Longrow eine eigene Brennerei, die jedoch bereits im Jahr 1896 schließen musste. Alte Gebäude werden bis heute von Springbank genutzt. - Glen Scotia
Glen Scotia blickt auf eine lange, bewegte Geschichte zurück. Heute zählt sie zu den drei aktiven Brennereien in Campbeltown. Gegründet von der Familie Galbraith im Jahr 1832, blieb sie über Jahrzehnte in Familienbesitz, bis sie 1919 an West Highland Malt Distillers verkauft wurde. Nach weiteren Eigentümerwechseln und vorübergehenden Schließungen befindet sich die Brennerei heute im Besitz der Private Equity Firma Exponent. - Glengyle
Die Glengyle Brennerei gehört zu den drei aktiven Destillerien in Campbeltown. Sie erlebte 2004 ihre Wiedergeburt und produziert heute den Kilkerran Single Malt Whisky. Der Name Kilkerran stammt von der frühen christlichen Siedlung Saint Kerran ab, auf deren Gebiet Campbeltown entstand.
Heute ist die Region Campbeltown ein spannendes Ziel für Whisky-Liebhaber und Genießer, die diese geschichtsträchtigen Brennereien kennenlernen möchten.
Fazit
Die Geschichte Campbeltowns zeigt die Wandlungsfähigkeit der Whisky-Branche. Vom einstigen Zentrum der Whisky-Produktion über den Niedergang bis zur heutigen Renaissance – Campbeltown bleibt eine bedeutende Region für Scotch Whisky. Die verbliebenen Brennereien bewahren Tradition und Qualität und machen Campbeltown weiterhin zu einem lohnenden Ziel für Whisky-Liebhaber.
Besuchen Sie Campbeltown oder probieren Sie einen authentischen Campbeltown-Whisky – erleben Sie Geschichte und Tradition in jedem Schluck!





























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